Type P2 (1930-1971)

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Allgemeines

Wagennummern

  • 461, 462
  • 4159, 4160 (ab 1956)

Baujahr

  • 461, 462 (Baujahr 1929)

Lieferfirma

  • 461, 462 Simmeringer Waggonfabrik

Technische Daten

  • Länge über Puffer: 11.600 mm
  • Achsstand: 3.600 mm
  • Kastenbreite: 2.240 mm
  • Gewicht: 14.100 kg
  • Leistung: 2 x 50 kW (WD 492); 2 x 58,8 kW (GDTM 1303)
  • Platzangebot: 24 Sitzplätze, 41 Stehplätze

Geschichte

Die beiden als Versuchsfahrzeuge 1929 beschafften und 1930 in Stand genommenen Triebwagen glichen äußerlich weitgehend den Fahrzeugen der Type M, erhielten aber ein Stahlgeruppe für den Wagenkasten. Sie waren jedoch mit doppelten Vorgelegen ausgestattet und hatten kleinere Räder, sodass von den Plattformen zum Innenraum keine Stufe notwendig war. Ihr Ersteinsatz erfolgte am 13. Juli 1930 (462) und am 3. August 1930 (461) vom Bahnhof Ottakring aus auf der Linie 46.

Die elektrische Ausrüstung umfasste zwei AEG-Motoren der Type WD 492 und grobstufige Nockenfahrschalter der Type PC4 von Brown Bovery. Die Fahrschalter wurden 1941 (461) und 1942 (462) durch herkömmliche Schleifringfahrschalter der Type B54v von AEG ersetzt, da die Nockenfahrschalter nach Umbau auf feinstufig für zwei der insgesamt acht Schnellläufer-G3 benötigt wurden.

Da der Antrieb nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte, wurden die Wagen nach verschiedenen Schäden 1944 abgestellt. Erst 1948/1949 sanierte die Hauptwerkstätte vorerst den Wagen 461, indem sie alle nötigen Reparaturen durchführte und gleichzeitig den Antrieb auf einfaches Vorgelege umbaute. Darüberhinaus wurden anstelle der Schleifringfahrschalter vielstufige AEG-Nockenfahrschalter der Type VNFB3,85 und Fahrersitze eingebaut. In dieser Form kam er vom Bahnhof Rudolfsheim vorerst auf der Linie L, später auch auf den Linien 52 und 59 zum Einsatz. 1954 wurde er wieder abgestellt und während dieser Abstellzeit erfolgte 1956 auch seine Umnummerierung in 4159.

Die Sanierung des 462 wurde 1952 durchgeführt, wobei zu den bei 461 genannten Maßnahmen auch noch der Tausch der Fahrmotoren auf die Type GDTM 1303 erfolgte. Diese schnelllaufenden Motoren verliehen diesem Wagen gemeinsam mit dem gewählten Übersetzungsverhältnis von 1:6,36 eine für Wiener Fahrzeuge nahezu unglaubliche Höchstgeschwindigkeit, die im Solobetrieb auf ebener Strecke bei etwa 60 km/h gelegen sein dürfte. Übergeben wurde der Wagen an den Bahnhof Koppreiter, der ihn zunächst auf der Linie 62 und später auf der Linie 8 einsetzte. 1954 wurde er zum Bahnhof Gürtel umstationiert, der ihn auf der Linie D zum Einsatz brachte. Nach der 1955 erfolgten Neulackierung, wobei auch gleichzeitig zehnpolige Elin-Dosen eingebaut und der Wagen mit Batterievorerregung für die Kurzschlussbremse und Schienenbremsschalter für mit dieser Bremseinrichtung versehene Beiwagen ausgerüstet wurde, kehrte der Wagen zum Bahnhof Gürtel zurück und fuhr auf den Linien D, 35 und 36. 1956 kam er für einige Monate wieder zum Bahnhof Koppreiter, während welcher Zeit auch seine Umnummerierung in 4160 erfolgte. Gegen Ende 1956 befand er sich neuerlich im Bahnhof Gürtel und wurde bis 1960 auf den Linien D und 36 verwendet.

Zwecks umfangreicher Kastenausbesserung wurde im Jänner 1960 zunächst der inzwischen einige Jahre abgestellt gewesene 4159 in die Hauptwerkstätte einberufen; der 4160 folgte im April. Bei diesen Kastensanierungen erfolgte der Einbau von Zweisicht-Dachsignalen, 16poligen Elin-Dosen, Leuchtstoffröhrenbeleuchtung und Schienenbremsen in beide Wagen und die Ausrüstung mit GDTM 1303-Motoren und Batterievorerregung in den 4159. Bei diesem Wagen wurde aber ein Übersetzungsverhältnis von 1:8,78 gewählt, sodass er trotz gleicher Motoren deutlich langsamer lief als der 4160. Beide Wagen kamen 1961 von der HW zum Bahnhof Gürtel, der sie so ziemlich auf allen seinen Linien einsetzte.

Im September 1966 wanderten die Wagen zum Bahnhof Brigittenau für die Linie 5. Von Jänner 1970 bis Jänner 1971 gaben sie ein Gastspiel auf der Linie 11 vom Bahnhof Vorgarten, kehrten aber danach ab Februar 1971 wieder in die Brigittenau zurück, wo der 4160 letztmalig im Juni 1971 auf der Linie 5 in Betrieb stand.

Nr. 4160 (ex 462) wurde nach der Außerdienststellung im Jahr 1971 ins Wiener Straßenbahnmuseum übernommen und in den Jahren 2005 bis 2006 restauriert und in den Ausstattungszustand von 1952 zurückversetzt.

Statistik

Nummer Firma Instandnahme Elin-Dose
10-polig
Schienenbremse,
Elin-Dose 16-polig
gummigerahmte
Stirnwandfenster,
Scheibenwischer
Zweisicht-
Dachsignal
Leuchtstoff-
röhren
Ausgemustert Anmerkung
461 Si 11 07 1930 15 06 1956 umnummeriert in 4159
462 Si 11 07 1930 13 01 1955 15 06 1956 umnummeriert in 4160
4159 15 06 1956 26 07 1961 26 07 1961 26 07 1961 26 07 1961 16 07 1971 ex 461
4160 15 06 1956 26 05 1961 26 05 1961 26 05 1961 26 05 1961 16 07 1971 ex 462

Erhaltene Fahrzeuge

  • 462 Ausstellungsfahrzeug WTM


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