Oberleitungsgebrechen mit weitreichenden Folgen

Am Mittwoch, dem 26. September 2012, riss der übliche Lkw mit Ladekran die Oberleitung im Bereich Schottenring/Börse herunter. Der Schaden hatte weitreichende Folgen, denn durch diesen Vorfall waren gleich fünf Straßenbahnlinien betroffen:

Die Linie D konnte nur zwischen Nussdorf und Augasse bzw. Schwarzenbergplatz und Südbahnhof fahren. Der Betrieb der Linie 1 war lediglich zwischen Stefan-Fadinger-Platz und Kärntner Ring, Oper möglich. Die Linie 2 verkehrte zwischen Friedrich-Engels-Platz und Praterstern sowie zwischen Ottakring und Josefstädter Straße U (Uhlplatz). Somit war de facto der gesamte Ringverkehr lahmgelegt.

Weiters waren auch die Linien 5 und 33 im Bereich Julius-Tandler-Platz stromlos. Der 5er fuhr zwischen Westbahnhof und Josefstädter Straße U (Uhlplatz) sowie zwischen Praterstern und Bahnhof Brigittenau, der 33er konnte ebenfalls nur den Rumpfabschnitt Friedrich-Engels-Platz – Bahnhof Brigittenau bedienen.

Die weitreichenden Behinderungen waren hauptsächlich dadurch bedingt, dass zur Erreichung eines höheren Wirkungsgrades der Rückspeisung von Bremsenergie (bei ULFen und E2) netzweit etliche Streckentrenner überbrückt sind und somit bei einer Abschaltung der Oberleitung der Fahrstrom großräumig ausfällt. Zusätzlich kam hinzu, dass durch den Erdschluss nicht der Sicherungsautomat im betroffenen Unterwerk ansprach, sondern der FI-Schalter. Somit musste die gesamte Oberleitung im relevanten Abschnitt einer Sichtprüfung unterzogen werden, bevor wieder aufgeschaltet werden konnte.

Auch am Nachmittag kamen die Ringlinien nicht zur Ruhe: Ein Verkehrsunfall im Bereich der Oper am äußeren Ringgleis verursachte gegen 18.30 Uhr erneut Chaos auf den Linien D, 1 und 2. Die notwendigen Kurzführungen und Ablenkungen sorgten für extrem unregelmäßige Intervalle, am 2er Richtung Ottakring entstand in der Folge sogar ein halbstündiges Loch.