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Meldung 8
Von: Edwin Cikan
Thema: ULF - Probleme ohne Ende?
Guten Tag!

Ich habe bereits zum zweiten Mal im Usenet (Gruppen at.verkehr.bahn, at.blackbox.gruene.wien.umwelt+verkehr) zum Thema ULF einen längeren Artikel verfasst. Diesmal mit dem Titel "Strassenbahn in Wien - noch Zukunft?" in Zusammenhang mit der anstehenden Tariferhöhung. Denn in der Rathauskorrespondenz war zu lesen, daß Mitte 1999 rund 30 ULFs in Wien unterwegs sein werden. Das ist viel zu spät, da im Sommer 1998 34 Fahrzeuge im Betrieb sein sollten (und damit die Linien 65 und 67 komplett umgestellt). Heuer sind es schon 3 Jahre Verzögerung, 1999 bereits 4 Jahre.

Jetzt habe ich selbst festgestellt, daß oft nur 1 (!) ULF im Fahrgastverkehr unterwegs ist (Linie 65, entweder A3 oder A4). Ich frage mich jetzt nur wie der Straßenbahnbetrieb in naher Zukunft aussehen wird, nachdem es schon seit einiger Zeit eine überaus angespannte Situation beim Wagenpark gibt. Ich habe im oben erwähnten Artikel eine Stellungnahme verlangt, und zwar nicht nur von den verantwortlichen Politikern (die ohnehin nur lügen), sondern auch von Siemens/SGP sowie den Wiener Verkehrsbetrieben selbst.

Ist vielleicht einem Leser hier bekannt, was mit dem ULF los ist?

Mit freundlichen Grüßen, Edwin Cikan.

Antwort
Wir möchten betonen, dass es sich bei dieser Antwort um die Wiedergabe - allerdings glaubwürdiger - Gerüchte handelt:

Anfang Juli hieß es, dass die im bestehenden Vertrag über 34 Fahrzeuge enthaltene Option über insgesamt 150 Fahrzeuge wegen der aufgetretenen Schwierigkeiten nicht in Anspruch genommen würde. Als möglicher Ersatz wurde eine Variante der T6-Type (= T) von Bombardier-Rotax Wien gehandelt, die sich inzwischen als Exportschlager heraus stellt. Auch die Wiener Linien werden noch 10 Stück T bestellen, nachdem die Wiener Lokalbahnen bereits sechs abgewandelte in Auftrag gegeben haben.

Inzwischen wurde der Vertrag mit SGP doch auf 150 Stück ULFs erweitert. Inwieweit hier politischer Einfluss geltend gemacht wurde, mag sich der Leser ausmalen.

Mitterweile sind 15 Stück ausgeliefert (bis 8 bzw. 607), von denen aber nur vier (3, 4, 602, 603) verkehren (ziemlich regelmäßig). Die beiden Prototypen sind derzeit nicht im Einsatz. Die anderen Fahrzeuge dürften bis auf Weiteres wegen erheblicher Mängel keine Betriebsgenehmigung erhalten.

Wir sind ziemlich sicher, dass wir auch Leser im Bereich der Wiener Linien haben, die Genaueres wissen, sich aber wahrscheinlich nicht zu antworten trauen. Wir möchten betonen, dass wir derzeit keine Schuld bei den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe sehen - ganz im Gegenteil haben wir den Eindruck, dass von dieser Seite massiv Qualität von SGP eingefordert wird und man mit mancher politischen Entscheidung nicht glücklich ist.

GS