Dachsignalscheibe

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Die Geschichte der Blech-Liniensignalscheiben
Beiwagenliniensignale

Beschreibung

Eine Dachsignalscheibe ist eine runde, zwei Millimeter dicke Blechscheibe mit einem Durchmesser von 350 mm. Aus dieser Scheibe ist die Linienbezeichnung der Straßenbahnlinie ausgeschnitten. Die Scheibe ist schwarz lackiert und mit einem gebogenen Haken an der Oberseite ausgestattet, um die Scheibe mit einer Stange (Besteckgabel) anbringen und entfernen zu können.

Am Dach der Straßenbahntriebwagen, je nach Type entweder vorne und hinten mittig, rechts vorne und links hinten oder bei den neueren Wagentypen vorne und hinten an der rechten Wagenseite, ist ein Aufbau für die Linienschilder angebracht. Dieser Aufbau ist von innen beleuchtet und mit runden "Fenstern" mit weißer Opalglasscheibe ausgestattet. Die Dachsignalscheibe wird vor diesem Fenster angebracht. Durch den Kontrast ist die Liniennummer sehr gut erkennbar. Außerdem ist die Dachsignalscheibe mit seitlich herausstehenden Metallbeschlägen zur Befestung am Dachaufbau ausgestattet.

Sonstiges

Die Dachsignalscheiben, die bis 2022 verwendet wurden, wurden seit dem Jahr 1907, als das heutige Liniensystem eingeführt wurde, verwendet. Während die Scheiben ursprünglich aufgenietete Beschläge für die Seitenhalterung und den Haken hatten, werden die Scheiben heute vollständig aus Blech ausgeschnitten.

Brüche an den Scheiben kamen häufiger vor. Da die Blechscheiben auf Grund der Material- und Herstellungskosten teuer waren, wurden beschädigte Scheiben früher wieder zusammengenietet, später zusammengeschweißt.

Ab 1927 bekamen die Scheiben außerdem vielfach einen Querbalken aus Metall, um eine gestrichene Linie darzustellen. Scheiben von Linien, die einer anderen Linie sehr ähnlich waren (z.B Indexlinien A und AK oder B und BK), waren manchmal je nach Linie "umstellbar". Beispielsweise hatten u. a. die Scheiben der Linien A und AK eine Klappe, die das "K" verdecken konnte.

Vom 1. April 1939 bis zum Inkrafttreten der ersten Verdunkelungsmaßnahmen knapp nach Kriegsbeginn (etwa Oktober 1939) gab es kleinere Dachsignalscheiben mit einem Durchmesser von 220 mm und 1 mm Dicke für Beiwagen auf Grund der BOStrab, die eine derartige Signalisierung vorschrieb. Statt der roten Schlußlaternen, auf denen die Dachsignalscheiben angebracht und weiß hinterleuchtet waren, begnügte man sich mit den an den Beiwagenbrustwänden ohnedies angebrachten Rückstrahlern.

Auch Autobusse führten Dachsignalscheiben, die hatten einen Durchmesser von 278 bzw. 248 mm und 1 mm Dicke.


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