U3 nach Simmering

Mit etwas Verspätung wurde am 2. 12. 2000 die U3 nach Simmering verlängert. Der erste Zug fuhr erst um ca. 9.40 Uhr. Als ^Promi-Garnitur^ wurde, wie versprochen, der neue v+V+V+V+V+v-Prototyp eingesetzt, der ab nun im Fahrgastbetrieb getestet wird. Dabei fiel gleich der erste Nachteil auf, den er mit den Niederflurstraßenbahnwagen gemeinsam hat: Die Lichtschranken an den Türen sind nicht überbrückbar, so wie das bei den auf der Linie U6 eingesetzten Wagen nachgerüstet wurde. Es kommt daher bei großem Andrang - so wie eben am ersten Tag - zu Verspätungen wegen blockierter Türen. Ansonsten dürfte die Garnitur recht problemlos funktionieren und macht einen unauffälligen, das heißt, positiven, Eindruck.

Die Linie 6 wurde programmgemäß bis Zentralfriedhof verlängert. Das zweite Versprechen konnte nicht erfüllt werden: Die mittlerweile 12 mit Spiegel ausgerüsteten neuen ULFe sind noch immer nicht genehmigt, weshalb auch E2+c5-Züge unterwegs waren. Da dies nicht geplant war, wurde die Innenbesteckung erst im Laufe des Tages mit der neuen Linienführung überklebt. Es ist daher auch möglich, dass am 4. 12. doch 3 Typen zum Auslauf gelangen, nämlich B, E1+c3 und E2+c5.

Die Zielanzeige der ULFe wurde gegenüber der bis Allerheiligen verwendeten geändert: Dort steht jetzt statt ^Zentralfriedhof 3. Tor^ ^Zentr.Friedhof 3.Tor^.

Der letzte Zug der Linie 72 fuhr um 13.56 Uhr ab Schlachthausgasse. Es war dies 4062 + 1458. Die Fahrgäste setzten sich zum größten Teil aus Straßenbahnfreunden zusammen, und freundlicherweise entschloss sich das dreiköpfige Fahrpersonal, den Weg vom Zentralfriedhof in die Remise doch nicht, wie zuerst geplant, als ^Sonderzug^ anzutreten. Kaum war der letzte Zug vorbei gefahren, begann an den Haltestellen das Abmoniteren der Liniensignale.

Es gibt mittlerweile zwei Gerüchte über ein Weiterleben des 72ers: Als Kurzlinie Grillgasse - Zentralfriedhof am 1. 11. oder als Stadioneinlage statt der Linie 71. Das Letztere ist sehr wahrscheinlich und der Grund für den Abzug der E1+c3 in der letzten Betriebswoche. Man fürchtete, zu viele Dachsignalscheiben zu verlieren.

Zu neuen Haltestellennamen gibt es noch etwas zu ergänzen:

Erstens die Abkürzungen der U-Bahn-Stationen:

SA ... Simmering,
EK ... Enkplatz,
PP ... Zippererstraße und
AW ... Gasometer

Zweitens: Die Straßenbahnstation der Linie 6 in der Gottschalkgasse heißt nicht ^Enkplatz U^, sondern eben ^Gottschalkgasse^. Die Haltestelle ^Betriebsbahnhof Simmering^ heißt ab nun wieder ^Fickeysstraße^, so wie in den Achtziger-Jahren. Dies wird auch auf dem ULF-Display der Linie 6 bei Kurzführung zu lesen sein.