Sanierungsarbeiten Josefstädter Straße erfordern U6-Teilung und E-Wagen-Einsatz

Weitaus schlimmer als urspünglich angenommen dürften die Zeitschäden am U6-Stationsgebäude Josefstädter Straße sein. Nahm man ursprünglich an, mit einer bloßen Sperre der Station unter Aufrechterhaltung des normalen Zugsbetriebs das Auslangen zu finden, so stellt sich die Situation mittlerweile anders dar:

Die Behebung der Bauschäden erfordert tiefgehende Eingriffe in die Substanz des Gebäudes, sodass der Fahrbetrieb der U6 in diesem Bereich unterbrochen werden muss. Von Montag, dem 18. Juli, bis Ende August 2011 muss daher die Linie U6 geteilt geführt werden. Die Züge sind nur in den Abschnitten Siebenhirten - Westbahnhof und Alser Straße - Floridsdorf unterwegs.

Zwischen Westbahnhof und Nussdorfer Straße wird ein Ersatzverkehr mit Straßenbahnen eingerichtet. Die Züge tragen das Liniensignal E und sind auf der Route Westbahnhof - 5 - 37 - Nussdorfer Straße U (Schleifenfahrt Liechtenwerder Platz - Marsanogasse) in einem Intervall von 4 bis 5 Minuten unterwegs. Neben E1+c3/4-Garnituren sollen auch ULFe zum Einsatz gelangen, es wäre dies der erste Einsatz von Niederflurwagen mit dem Signal E.

Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste steht zusätzlich ein Busersatzverkehr am Gürtel zwischen Alser Straße und Westbahnhof bereit. Ab September kann die U6 wieder auf der Gesamtroute fahren, die Station Josefstädter Straße wird jedoch bis in den Herbst hinein ohne Halt durchfahren werden.

Infolge des 24-Stunden-Betriebs der U-Bahn an Wochenenden wird die Linie E auch in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen betrieben.

Nachtrag vom 4. August 2011: Aktuelle Medienberichte bestätigen unsere ursprüngliche Annahme, dass die Teilung der U6 bis Sonntag, 28. August, aufrecht erhalten wird. Gleichzeitig ist jedoch zu lesen, dass danach die U6 zwar wieder auf der gesamten Länge verkehren soll, die Station Josefstädter Straße aber bis auf Weiteres ohne Halt durchfahren wird, eventuell sogar bis in den Advent hinein. Das Innenleben des Stationsbauwerks ist so marod, dass die Instandsetzung einem Neubau der tragenden Elemente gleichkommt. Die Wiener Linien dementierten übrigens kurze Zeit später die kolportierte Dauer der Sperre und bekräftigten, dass die Sperre der Station Josefstädter Straße lediglich bis "in den Herbst" dauern würde.