Erdberg (Straßenbahnmuseum): Beschreibung und Geschichte

Adresse:

1030 Wien, Erdbergstraße 107 - 109

Eingang:

Ludwig-Koeßler-Platz

Anreise:

Am 6. 1. 1990 fuhr der letzte reguläre Zug - einer der Linie 18 - aus dem Bahnhof Erdberg aus. Damit begannen die umfangreichen Adaptierungsarbeiten für den Museumsbetrieb, der am 13. 6. 1992 eröffnet wurde.

Das Wiener Straßenbahnmuseum beherbergt die größte Sammlung der Welt an historischen Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs, die aus einem einzigen Betrieb stammen. Viele stehen allerdings nicht im Eigentum der Wiener Linien, sondern sind Leihgaben der Vereine "Wiener Tramwaymuseum" (WTM) und "Verband der Eisenbahnfreunde" (VEF). Bis auf wenige Ausnahmen sind alle betriebsfähig!

Seit 7. 11. 1889 befand sich in der Nähe eine kleine Remise für den Pferdebahnbetrieb der Wiener Tramwaygesellschaft. Im Zuge der Elektrifizierung des Netzes errichtete sie drei große Wagenhallen, die am 3. 7. 1901 eröffnet wurden. Einige Jahre später nahm die vierte Halle den Betrieb auf.

Wie zukunftssicher hier geplan wurde, zeigt die Tatsache, dass damals außer ein paar ärmlichen Handwerksbetrieben nur "G'stätt'n" (unbewirtschaftete Landfläche) in der Umgebung zu finden war. Das Betriebsgleis vom Gürtel über die Schlachthausgasse ging erst 1912 in den Linienbetrieb! Lange Zeit bestand also nur Bedarf für eine Linie durch die Erdbergstraße.

Mit der Inbetriebnahme der Strecken im Prater 1909 - 1912 erreichte der Bahnhof schließlich seine größte Bedeutung; mit der Einstellung der Strecke 77 durch die Marxergasse nach einem Bombentreffer im Jahr 1944 begann der Abstieg; nicht mehr aufzuhalten war er ab 1968, als die Linie 80 für immer einzog. Unter anderem fuhren im Laufe der Zeit folgende Linien aus diesem Bahnhof aus: D, E2, J, T, TK, TR, 18, 118, 71, 74, 75, 75/78, 77, 78, 78, 80, 81, 181.

Aufmerksame Museumsbesucher können noch die eine oder andere Schiene aus dem Gründungsjahr entdecken, die durch die damals andere Walztechnik noch eine Rille in der Rille aufweist.