Ungewöhnliche Wiener Gelenkwagen

  Mitte November 1999 ist der zweite Band der Buchserie über einzelne Straßenbahntypen der Wiener Verkehrsbetriebe erschienen. Diesmal werden die Typen D, D1, F und FR beschrieben. Begonnen wird mit dem internationalen Teil, bei dem alle jemals gebauten Gelenkwagen, im Besonderen aber "2 Zimmer und Bad"-Wagen, sowie Voraus- und Nachläuferwagen systematisiert werden. Highlights sind hier schon Farbbilder ab dem Jahre 1957 sowie Vorkriegsaufnahmen der legendären Christoph&Unmack-Züge. Nicht zu kurz kommen sollen natürlich auch unsere Typen, die wieder in gewohnter Art und Weise abgehandelt und illustriert werden. Der Technikteil mit Bildern und Maßskizzen der Wiener Typen D1 und F ist wie immer grandios, das Kapitel Liniengeschichte, Zeitungsausschnitte, Statistiken und eine "English Summary" runden das Thema ab. Der Fototeil ist größtenteils in Farbe, die Fotos in Hochglanz in A5-Format abgebildet und die Druckqualität ist, wie immer, bestechend. Die Seitenanzahl hat sich gegenüber dem Band 1 deutlich auf 112 erhöht.

Leider vergriffen!

Dieses Buch wurde am 12. 11. 1999 im Rahmen einer Festveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Autoren ließen sich nicht lumpen und spendierten am Treffpunkt Karlsplatz zuerst einmal verschiedene Aperitifs (leider keinen Glühwein, was ob der Temperatur nicht falsch gewesen wäre). Trotz der Umleitungen der Ringlinien wegen einer Kundgebung traf der Sonderzug pünktlich um 18.30 Uhr ein.

Wie konnte es anders sein - gemäß dem Thema des Buches handelte es sich um den F 711, der vom VEF vorbildlich restauriert worden war. Überraschung Nr. 2 an diesem Abend ging ausnahmsweise nicht auf das Konto der Autoren. Plötzlich stand auch der A 11 hinter dem F 711, chauffiert von Hrn. Amtsrat Harald Marincig. Nachfragen ergaben, dass es sich um einen von der Fa. Siemens organisierte Sonderfahrt handelte, die zufällig das selbe Ziel wie unsere Reise hatten, nämlich Nussdorf.

Nach den ersten Fotos am Karlsplatz, unter ungeduldigem Synthesizer-Bimmeln des ULF, wobei der F mit einer 2er-Dachsignalscheibe (für Band 2) und dem Zielschild "Zur Buchpräsentation" geschmückt war, ging es schließlich zur Börse, wo ein fast stilechtes Bild als Linie D geschossen wurde. Von dem einmaligen Einsatz dieser Wagentype auf der beliebten Durchgangslinie sind ja der Nachwelt keine Fotos erhalten geblieben. Weitere Halte führten uns dann in die Schleife Augasse, wo wieder die Besteckung als 2. Band montiert war und endlich nach Nussdorf, wo das Kopfsteinpflaster wirklich originalgetreue Bilder erlaubte.

Beim Heurigen wurde ein bunter Abend veranstaltet, bestehend aus Dia- und Videosequenzen mit Bildern aus dem Buch und über die Entstehung des Werkes, sowie einem zaubernden Bauchredner, der für Lachsalven am laufenden Band sorgte, nicht zuletzt, da er die Autoren als Mitwirkende in seine Darbietung einband. Natürlich durften auch Reden nicht fehlen und Lobpreisungen für die beiden Künstler, die an diesem Buch mitgewirkt hatten.

Der Höhepunkt des Tages folgte nach dem Anzapfen eines echten Holzbierfasses: Der Verkauf der druckfrischen Exemplare, wobei die Mitwirkenden heftigst um möglichst persönliche Widmungen gebeten wurden. Danach konnten sich alle beim Schmökern von der wissenschaftlichen Arbeit, die diesem gelungenen Werk zu Grunde liegt, überzeugen.

Zu den Fotos von der Buchpräsentation