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Meldung 29
Von: Peter Markum
Thema: Stoßtriebwagen, Standbeiwagen?
Liebe Freunde der Wiener Strassenbahn,

Wie lief eigentlich das Umsetzen an Endstationen bzw. über Parallelweichen ab, bevor überall -?- Schleifen gebaut wurden. Soweit mir bekannt ist, gab es zumindest zwei Varianten - mit Stoßtriebwagen und mit Standbeiwagen. Ich kann es mir zwar ungefähr vorstellen, wie das ablief, hätte aber gerne eine genauere Beschreibung der in Wien zur "Zweirichtungszeit" angewandten Methoden.
Danke im Voraus.
Peter Markum (pmarkum@csi.com)

Antwort der Redaktion
Stoßtriebwagen:

 

Standbeiwagen:

Antwort eines Lesers
Von: Karl (Hannes) Haidvogel
Es gab noch eine dritte Möglichkeit, die war - soviel ich weiß - die häufigste: Das Umfahren des Beiwagens mit dem Triebwagen (z.B. Linie 52 in Baumgarten)

Stoßtriebwagen bzw. Standbeiwagen wurden nur bei bestimmten Gegebenheiten eingesetzt:

Wenn sich eine eingleisige Strecke auf 2 Stockgleise (STG1 und STG2) aufteilte, war ein Stoßtriebwagen erforderlich: Der Zug fuhr vom Streckengleis auf STG1, der auf STG2 wartende Triebwagen fuhr auf das Streckengleis und schob auf den Zug auf STG1, übernahm den Beiwagen und fuhr ab. Der nächste Zug fuhr auf das jetzt freie STG2, der auf STG1 wartende Triebwagen ......

Wenn sich eine zweigleisige Strecke ohne weitere Zwischenweiche auf ein Gleis vereinigte, verwendete man einen Standbeiwagen: Auf dem ankommenden Streckengleis stand der Beiwagen, der Zug fuhr auf diesen auf, kuppelte ihn an, zog um 2 Wagenlängen vor, kuppelte alten Beiwagen ab, schob auf das Stoßgleis und fuhr wieder zurück auf die Strecke.

Wenn es jedoch aus gleistechnischen Gründen die Möglichkeit gab, den oder die Beiwagen zu umfahren, wurde diese Methode vorgezogen.